Wettbewerb Habitat, Brunegg

Jahr2021

Situation mit Umgebung; Fassaden und Schnitte

Wettbewerb nachhaltige Siedlung 1. Rang

Energie - Teilautarkie - Unabhängigkeit
Die Sonne als Energiequelle: Das vorliegende Energiekonzept, mit den durch die Südverglasungen direkt genutzten solaren Direktgewinnen und den in den beiden grösseren Gebäuden integrierten, saisonalen Grossspeichern ermöglicht eine äusserst langlebige, energieeffiziente Nutzung der vorhandenen solaren Strahlung. Dieses von uns schon mehrfach erprobte, im Betrieb sehr kostengünstige und damit langfristig wirtschaftliche Konzept überzeugt durch seine einfachen Komponenten. Dabei leisten die auf den Hauptdächern der grossen Ge-bäude angebrachten Solarthermieanlagen ihre Wärme direkt via Wärmetauscher in die beiden Saisonspeicher. Dieser Speicherprozess beginnt bereits im Sommer mit hohen Temperaturen und funktioniert im Winter bei sonnigem Wetter ebenfalls. Die Photovoltaikanlagen der kleinen Gebäude können mit überschüssigem Strom auch im Winter über eine Erdsondenwärmepumpe dem oberen Teil des Speichers bei längeren Hochnebelphasen zusätzlich Energie zuführen. Bei Bedarf oder der Erhöhung der Strommenge im Winter ist auch eine zusätzliche Integration von Paneelen in die Fassaden denkbar. Wir schlagen auf dem Gelände einen Zusammenschluss zur Eigenverbrauchsgemeinschaft vor, um einen möglichst hohen Eigenverbrauch zu erzielen. Weiterer nicht auf der Parzelle verwendbarer Strom wird an das öffentliche Netz abgegeben oder könnte später auch in einer Batterie gespeichert werden.

Gebäude - Materialien - erneuerbare Ressourcen
Die Gebäude werden in Hybridbauweise konzipiert. Die Innenkonstruktion ist massiv, die kompakte Gebäudehülle besteht aus Holzelementen mit lückenloser Dämmung und einer äusseren Holzschalung. Die grossen Fensteröffnungen gegen Süden ermöglichen einen optimalen direktsolaren Energiegewinn in die Gebäudemasse, eine einfache und effektive direkte Energiegewinnung. Der vorgelagerte schmale Balkon dient im Sommer als konstruktive Beschattung und bildet das Grundgerüst für den konstruktiven som-merlichen Wärmeschutz.


Die Dächer sind, sofern nicht begehbar oder für Sonnenenergienutzung belegt, extensiv begrünt. Auf diesem Standort finden Pionier- und Ruderalstandortpflanzen einen vielfältigen Lebensraum und es entstehen wichtige Nützlingsbiotope im bebauten Gebiet. Die Gebäude werden wo immer möglich dampfdiffusionsoffen mit natürlichen und gesunden Materialien gebaut. Diese Materialwahl und Konstruktionsart ermöglicht ein gutes Innenraumklima. Mit einem bewussten Umgang mit dem auf der Parzelle anfallenden Wasser wird ein Beitrag an die verantwortungsvolle Nutzung des Lebensmittel Wasser geleistet. Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser wird in einem Tank gespeichert und kann für die Bewässerung von Gärten und Terrassen verwendet werden. Durch einen bewusst geringen Anteil an versiegelten Flächen fällt wenig Meteorwasser an, das via Retention versickert werden kann. Die Gebäude können bei Bedarf Minergie-P-ECO zertifiziert werden. Ebenfalls wäre mit der geplanten Photovoltaikanlage eine Zertifizierung nach Minergie A möglich. Mit dem vorliegenden Konzept wird somit eine Plusenergiesiedlung mit einer über das Jahr positiven Energiebilanz erreicht.

 

Energie; Teilautarkie; Unabhängigkeit; Gebäude; Materialien; erneuerbare Ressourcen
Nutzungsflexibilität; Resilienz und Vielfalt; Umgebung; Lebensräume; Mobilität; Freiraumkonzept
Saisonspeicher; Photovoltaik; Sonnenkollektoren; Grundrisse Obergeschoss